Culmann, Dr. Emmanuel

(1888 – 1943) 

Über die ersten 43 Lebensjahre von Dr. med. dent. Emanuel Culmann ist kaum etwas bekannt. 1931 heiratet er die Zahnärztin Dr. Mathilde Wenz aus Darmstadt, die nicht jüdischer Herkunft ist; die Ehe bleibt kinderlos. Er konvertiert zum Protestantismus. 

Die Eheleute führen eine gemeinsame Praxis in der Soderstraße 112, in der er noch Privatpatienten behandeln kann, als ihm 1933 die Kassenzulassung entzogen wird. Der Approbationsentzug 1939 für jüdische Zahnärzte bedeutet das endgültige Berufsverbot.  

Von den Massendeportationen im Jahr 1942 wird er nicht getroffen, da er durch die Ehe mit einer „Arierin“ noch für kurze Zeit geschützt ist. Im Frühjahr 1943 werden die in einer sog. Mischehe lebenden Darmstädter Juden in Einzelaktionen erfasst, inhaftiert und deportiert. Dr. Culmann wird am 4. Mai in das „Arbeitserziehungslager“ Frankfurt-Heddernheim verschleppt. Unter der schweren Zwangsarbeit, der brutalen Behandlung und den miserablen Lebensbedingungen bricht er nach wenigen Wochen zusammen. Er stirbt am 30. Mai 1943. 

Seine Frau Mathilde muss die Praxis schließen, erkrankt schwer und stirbt am 11.7.1948 

(Michaela Rützel)

hier zum Roll Up