Joseph, Benno

(1885 – 1944)

Benno Joseph stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Darmstadt, hatte sich dort 1912 als Rechtsanwalt niedergelassen und gehörte zu den geachteten Anwälten am Land- und Oberlandesgericht. 1938 wurde ihm die Anwalts-Zulassung entzogen. Als einziger amtlich zugelassener Konsulent für alle jüdischen Rechtsangelegenheiten in den Landgerichtsbezirken Darmstadt und Aschaffenburg beriet und vertrat er die jüdische Gemeinde und versuchte, jüdischen Familien bei den Bemühungen um die Rettung von Vermögenswerten und um Auswanderungserlaubnis zu helfen. Nach dem Novemberpogrom 1938 konnte er seine drei Söhne nach England in Sicherheit bringen, blieb selbst jedoch zusammen mit seiner Frau Margarethe geb. Seckel in Darmstadt, um seinen Schicksalsgenossen weiter beizustehen. Am 10. Februar 1943 wurde das Ehepaar mit den letzten Bewohnern des jüdischen Altersheims in der Eschollbrücker Straße nach Theresienstadt deportiert, wo Benno Joseph im Januar 1944 verstarb, ohne dass die näheren Umstände seines Todes bekannt sind.