Ehrungen / Veranstaltungen

Nach der posthumen Auszeichnung Karl Plagges als „Gerechter unter den Völkern“ durch Yad Vashem (2004/2005) wurden Plagge eine ganze Reihe Ehrungen und Veranstaltungen gewidmet. Bei der feierlichen Zeremonie am 11. April 2005 in Jerusalem wurde dem Präsidenten der Technischen Universität Darmstadt (TUD) die Ehrenurkunde der Gedenkstätte Yad Vashem überreicht, die seither in einer Vitrine der TUD ausgestellt ist. Vorausgegangen war bereits 2003 eine Ehrung durch die TUD selbst, die auf Initiative der Hochschulleitung im Alten Hochschulgebäude eine Tafel zur Erinnerung an Karl Plagge hatte anbringen lassen. Der Ehrung in Jerusalem folgte eine Gedenkveranstaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt am 15. April 2005, an der Gäste und Überlebende aus Israel, Litauen, Frankreich und den USA teilnahmen. Nach Ansprachen des Oberbürgermeisters Peter Benz und des Staatssekretärs im Bundesverteidigungsministerium hielt der Freiburger Militärhistoriker Wolfram Wette die Gedenkrede, bevor von Karl Plagge gerettete Überlebende in bewegenden Beiträgen von ihren persönlichen Erfahrungen des Überlebens berichteten. (s. Archiv 2003 2005)

Im Februar 2006 ehrte das Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasium seinen ehemaligen Schüler Karl Plagge. An einer Säule im Innenhof der Schule wurde eine von Gerhard Roese geschaffene Büste Plagges und eine Gedenktafel angebracht. Am gleichen Tag lud die Bundeswehr zur Umbenennung der Frankenstein-Kaserne in „Karl-Plagge-Kaserne“ ein. An der Mauer am Kaserneneingang wurde eine von Ariel Auslender geschaffene Bronzebüste mit dem neuen Namen der Kaserne angebracht, gefolgt von einer Gedenkveranstaltung in der Kaserne. Im Anschluss an diese Feier wurde eine von einer Gruppe der Überlebenden gestiftete Erinnerungstafel auf der privaten Grabstätte Karl Plagges auf dem Alten Friedhof in Darmstadt installiert. (s. Archiv 2006)

Der Eröffnung der Ausstellung „Karl Plagge – ein Gerechter unter den Völkern“ (2007) folgten in den Jahren danach zahlreiche Ausstellungen an anderen Schulen, in Rathäusern und Bildungseinrichtungen der Region und darüber hinaus, häufig begleitet von Vorträgen zu Karl Plagge und zur Geschichte des Holocaust in Litauen. (Einzelheiten s. Archiv 200720082009201020162017)

Den vorläufigen Schlusspunkt der Ehrungen setzte die TUD, die 2017 einem Neubau an der Alexanderstraße den Namen „Karl Plagge Haus“ verlieh. 

Die bei der Gedenkveranstaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt (2005) angekündigte Benennung einer Straße nach dem jahrzehntelang vergessenen Sohn der Stadt steht bis heute (2020) noch aus.