Pringsheim, Johannes

(1912-1943)

Sohn von Lily Pringsheim, wurde politisch vom Freundeskreis seiner Mutter geprägt, zu dem u.a. Theodor Haubach, Wilhelm Leuschner und Carlo Mierendorff gehörten. Er legte 1930 am Ludwig-Georgs-Gymnasium sein Abitur ab und verdiente die Mittel für sein Jurastudium als Stenograf im Hessischen Landtag. Nach der Flucht nach Prag, wo er promovierte und im Außenministerium arbeitete, schloss er sich der Exilopposition und - nach dem deutschen Einmarsch 1939 - dem aktiven Widerstand an. Bei dem Versuch, 1943 nach London zu gelangen, wozu ihn die tschechische Exilregierung aufgefordert hatte, wurde Johannes Pringsheim in Frankreich von der Gestapo verhaftet. Er kam in der Nähe von Straßburg bei einem Sprung aus dem Deportationszug, der ihn in das KZ Buchenwald bringen sollte, ums Leben.

Text zur Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2016 in der Centralstation Darmstadt