Gedenkveranstaltung 27. Januar 2016

Die Darmstädter Geschichtswerkstatt hat auf Einladung der im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelten „AG Erinnerungsarbeit“ am 30.09.2015 einen neuen Vorschlag für die Gestaltung der Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2016 gemacht. Dieser Vorschlag wurde dort ergänzt und erweitert. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren mit kurzen Führungen zu Gedenkorten in der Stadt standen 2016 biographische Erinnerungen im Vordergrund, die den unterschiedlichen Opfergruppen des NS-Regimes in Darmstadt gewidmet waren. Die Veranstaltung wurde unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern der Bertolt-Brecht-Schule und der Lichtenbergschule Darmstadt vorbereitet.

Oberbürgermeister Jochen Partsch erinnerte am 27. Januar 2016 vor einem gut besuchten Saal in der Centralstation an die Opfer des Nazi-Regimes. 

OB Partsch

Viele Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Schule (BBS), der Lichtenbergschule und der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule kamen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern. Schülerinnen der BBS erinnerten mit exemplarischen Biografien von verfolgten Darmstädterinnen und Darmstädtern stellvertretend an alle, die  während der Herrschaft des deutschen Faschismus verfolgt, diskriminiert, vertrieben und deportiert worden sind.

 

GW

von Links nach Rechts: Hanni Skroblies (GW), Ellen Eckhardt, Günter Mayer, Bernhard Schütz   Klaus Upmeyer (BBS)

 

                        

                                                      

Schülerinnen der Bert-Brecht-Schule:

Schuelerinnen alle
 

von Links nach rechts: Isabelle Chabilan, Lara Schirkorschidi, Hannah Forst, Leah Stroh,  Alicia Nikla & Günter Mayer (GW)

 

Erinnert wurde an Johannes PringsheimGeorg Fröba und Hermann Falck – stellvertretend für die Opfer politischer Verfolgung; an die Malerin Gertrud Ullmann und die Pianistin Erna Salm – stellvertretend für die deportierten und vertriebenen Jüdinnen und Juden; an Martin Scheckel Wick – stellvertretend für die deportierten Sinti-Familien aus Darmstadt; an die Opfer des sogenannten „Euthanasie-Programms“, die aus dem Alters- und Pflegeheim in Eberstadt verschleppt un in Hadamar ermordet wurden; an Heinrich Orlemann – stellvertretend für Verfolgung und Ermordung Homosexueller; an Ew.B. und M.T. – stellvertretend für die in Darmstadt eingesetzten und in Hadamar ermordeten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Käthe Zierhut, Tahir Ramez und Leah Gass (Schülerinnen und Schüler der Lichtenbergschule Darmstadt) übernehmen den zweiten Teil der Veranstaltung: Käthe Zierhut und Tahir Ramez erzählten von ihrem Erleben bei einem Besuch in Auschwitz. Leah Gass stellt als Vorbereitung zum Abitur eine ausführliche Biografie Karl Freunds vor, dem ehemaligen Kustos des Landesmuseums.

Weitere Informationen siehe Projekt Darmstädter Biografien 1939-1945

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 Freudig über so viel Engagement zeigte sich Peter Schmidt, ehrenamtliches Magistratsmitglied und Renate Dreesen, ehemalige Lehrerin an der Emanuel-Merck-Schule.

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Von Renate Dreesen kam der Anstoß, in einem dritten Teil der Veranstaltung den in der Emanuel-Merck-Schule gedrehten Film Was geht uns das eigentlich noch an? zu zeigen. Schülerinnen und Schüler  der Heinrich-Emanuel-Merck gingen dieser Frage nach und gaben Antworten darauf.